Oh du mein Berthelsdorf
Wie das Buch zustande kam und mehr....
Ja nun ist es fertig – das Ergebnis intensiver Archivsuche, Recherche und teils schlafloser Nächte.
Warum hab ich das eigentlich gemacht? - könnte ich mir die Frage stellen. Und vielleicht wollen auch sie wissen, was
mich bewegt hat, an diesem Buch zu arbeiten. … Ich setz es einfach mal voraus....
Mag es an meiner Verbundenheit zum Ort liegen, zu dessen Mikrokosmos ich seit 1954 nun mal gehöre? Und lag oder
liegt es mit daran, dass ich mich auch schon in jungen Jahren fotografisch von meinem Heimatort einfangen ließ?
Zum Anderen aber auch, dass ich durch meine Pressearbeit auch dienstlich viele Geschehnisse und Leute im Ort
erleben und genauer kennen lernen durfte. Alles in Allem sammelte sich im Laufe der Zeit eine Menge Bildmaterial an.
Sollte das alles im Dunkeln der Kartons oder im Speicher der Festplatten verborgen bleiben? Am besten nicht!
Und eine erste Gelegenheit für viele meiner Bilder, dauerhaft in die Öffentlichkeit zu gelangen gab es zum Heimatfest
2009 im Band „850 Jahre Berthelsdorf in Wort und Bild“. Wie bekannt sein dürfte, war ich daran nicht ganz unbeteiligt.
Das war eine echt große Herausforderung aber auch eine sehr spannende Arbeit in einem prima Team mit Günter
Reichel, den vielen zuarbeitenden Berthelsdorfern, dem Korrekturat und nicht zuletzt unserer Grafikerin Frau
Zimmermann, einer guten Gelegenheit, Erfahrungen auf diesem Gebiet zu sammeln.
Es tauchten dabei u.a. sehr viele Bilder aus meinem Archiv auf, die letztlich aus Platzgründen nicht den Weg ins Buch
fanden. Gefunden und nun? Also ab damit erst mal in die Warteschleife?
Ja und da war noch der lebendige Adventskalender unserer Kirchgemeinde, 2016 mit unserer Hausgemeinschaft. Mein
„Kulturbeitrag“ mit dem bildlich untermalten Berthelsdorf-Lied. Interpretiert vom Männergesangsverein Harmonie
Langenau zum Adventskonzert 2013 in unserer Kirche.
Und genau dieses Lied oder besser dieser Beitrag ließ bei den Gästen das Interesse an Berthelsdorf-Bilder aufwecken
und diese positive Resonanz übertrug sich auch auf mich und spornte mich an, nun endlich etwas aus den
umfangreichen Bilder-Fundus zu machen. Was lag da näher als ein Büchlein mit Fotos querbeet über den Ort und
dessen Leute? Und die Nachfrage nach den vergriffenen 850-Jahre-Buch war ja immer noch da. Also machte ich mir
Gedanken, wie und was könnte wohl in das neue Buch kommen. Etwas, was die Leute interessieren könnte, was sie
vielleicht selbst erlebten, woran sie sich erinnern können und was sie für ihre Kinder oder Enkel bewahren könnten. Den
Text trotzdem so kurz wie möglich – eine kleine Bildunterschrift dürfte reichen? Die Bilder sollten selber sprechen.
Ich begann im Januar 2017 mit der Auswahl an Bildern und Inhalten überhaupt. Es sollte etwa den kleinen Büchern
entsprechen, die ich gerade kürzlich als Auftragswerke erstellt hatte. Doch mit der Zeit wurden es immer mehr Seiten
und das Buch dicker… dadurch aber auch unhandlicher. Aus der reinen Bildersammlung wurde nun eine Art
Bestandsaufnahme aus etwa 40 Jahren eigenem Berthelsdorf-Erleben und für mich zunehmend interessanter zu
sehen, wie sich der Ort schon in der relativ kurzen Zeit meiner aktiven Fotografiererei entwickelte.
Also alles so gut wie auf null und es begann im Mai/Juni ein Neuanfang. Das neue Format sollte nun nun so gut wie
möglich dem bisherigen Buch angepasst werden. Aus dem kleinen Querformat wurde so ein Quadrat,
Hinzu kamen neue Aufnahmen – diese nun speziell themenbezogen, denn ich wollte einen möglichst großen Teil der
gegenwärtig, sprich um 2017 im Ort tätigen und vom Ort ausgehenenden Gewerbe in das Buch intregrieren.
In den meisten Fällen wurde ich dazu mit offenen Armen empfangen und erhielt beste Unterstützung und bereitwillig die
Möglichkeit meine Aufnahmen zu machen und ein paar Daten für die Bilder zu sammeln. Wenn es mal etwas mehr, ein
anderes Mal etwas weniger ausgefallen ist, so ist dies keinesfalls einer Wertung gleich zu setzen. Bestand doch die
ursprüngliche Idee darin, meine bisherigen Bilder zu verwenden – diese zusätzliche Arbeit war so nicht geplant – ja
selber schuld! Doch im Sinne des Buchinhaltes sah ich das als sehr nützlich. Und immer wieder kamen unerwartet neue
Themen dazu, auf die ich nicht verzichten wollte, sogar noch nach dem ersten Probedruck!
Verzichten ist sowieso ein sonderbares Wort – hat doch alles seine Bedeutung. Für den einen mehr, den anderen
weniger. Wo also kürzen? Eine undankbare Aufgabe. Doch ohne dem würden es wohl 1000 Seiten.
Wie ich es in der Einleitung geschrieben habe, fand ich keine Chronologie für den Inhalt. Also übernahm ich mein
Modell aus dem 850-Jahrebuch und startete wieder mit meiner Wanderung im Muldental. Stück für Stück geht die Reise
durch den Ort, führt vom Niederdorf über die Bahnhofstraße und dem Lindenhof ins Oberdorf bis zu Krausens Mühle
und einem Extrateil, dessen Bilder und Ereignisse nicht so gut in die bisherige Reihenfolge passten. Die Bilder sind
also nicht zeitlich sortiert – sind halt mal aktuell mal älter.
Nun gab es Ereignisse, von denen ich keine eigenen Fotos habe, die aber doch hier rein gehören. Da möchte mich
ganz herzlich bei Fotofreund Bernd Kaden bedanken. Mit dem Einsatz seiner Fotos konnte ich bestimmte Abschnitte
ergänzen und wohltuend abrunden. Also Bernd: Ein großes Dankeschön. Und auch an deine Tochter Peggy für ihre
Anregungen zum Layout.
Und weil ich gerade beim Danke-Sagen bin: Hier möchte ich auch meinen fleißigen Korrekturlesern danken, ganz
besonders bei meinem Schwager Karl Bachman, der mich ganz großartig beraten hat und nicht zuletzt bei meiner Frau,
die mich einfach machen ließ mir dazu auch die Zeit einräumte.
Nun ist es fertig – und die Nachfrage zunehmend....